Der Salzburger Kopf, unweit des Dreiländerecks Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen, bildet nach der Fuchskaute und dem Stegskopf mit 645 m ü NN. die dritthöchste Erhebung des Westerwaldes.
Während des 17. Jahrhunderts war dort das höchste Gericht des Westerwaldes angesiedelt, dessen Urteile auf dem nahegelegenen Galgenberg vollstreckt wurden. Noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war der Salzburger Kopf Stätte der Gerichte Marienberg, Neukirch und Emmerichenhain.
Anfang des 20. Jahrhunderts gewann der Gipfel erneut an Bedeutung, als eine Schutzbunkeranlage für die Einwohner der umliegenden Dörfer errichtet wurde. Die ehemalige Bunker-Anlage wurde nach dem Krieg bis auf einen kleinen Teil zurückgebaut. Das bestehende Gebäude bildet heute das Vereinsheim des Schützenvereins „Long Range Freunde“ Stein-Neukirch.
Nach dem Krieg, als der Westerwald in die amerikanische Besatzungszone gegliedert wurde, errichteten die USA eine Sendeturm- Anlage auf dem Salzburger Kopf. Der rot-weiße Gittermast ist mittlerweile das markanteste Bauwerk am Salzburger Kopf, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und bei guter Sicht kilometerweit aus der Ferne erkennbar.
Heute verlaufen am Salzburger Kopf verschiedene Wanderwege, unter anderem der Europäische Fernwanderweg E1 und die Hauptwanderwege I (Königswinter – Hachenburg – Herborn) und 6 (Burbach – Rennerod – Limburg) des Westerwaldvereins. Als touristisches Ziel wurde der Salzburger Kopf auch durch seine gute Verkehrsanbindung (B54, B414) attraktiv.
Im schneereichen Winter 1969/1970 reifte die Idee des damaligen Kreistagsabgeordneten Willi Flick aus Stein-Neukirch und des Gastwirts Werner Stahl aus Salzburg (Hotel Salzburger Kopf), einen Wintersportverein zu gründen. Klaus Theis aus Stein-Neukirch war bereits vorher schon sportlich aktiv im Skiclub „Stegskopf“ Emmerzhausen. Er sollte die Gründung des Wintersportvereins am Salzburger Kopf vollziehen. Zunächst wurde die Idee der Gründung eines Wintersportvereins in den umliegenden Dörfern Stein-Neukirch, Salzburg, Zehnhausen, Oberroßbach, Willingen und Bretthausen beworben, um genügend motivierte Mitglieder zur Gründung des Vereins zu akquirieren.
Am 25. Februar 1970 trafen sich 45 Männer und Frauen aus den Ortschaften rund um den Salzburger Kopf zur Gründungsversammlung des „Skiund Wintersportvereins“ im Gasthaus Lenz in Stein-Neukirch. Willi Flick – einer der Gründungsinitiatoren – eröffnete die Gründungsversammlung, bei der die Statuten des Vereins entwickelt und ein Vorstand gebildet wurden. Den Vorsitz übernahm der Bauunternehmer Klaus Theis aus Stein-Neukirch. Sein Stellvertreter wurde Dieter Reeh aus Bretthausen. Die beiden waren später auch die ersten Übungsleiter des Vereins.
Bereits im September 1970, wenige Monate nach der Gründung des Vereins, wurde der erste Schlepplift bestellt. Zur Finanzierung wurde bei der Nassauischen Sparkasse Rennerod ein Kredit über 15.000 DM aufgenommen. Für die Absicherung des Kredites wurde vom gesamten Vorstand eine Bürgschaftserklärung unterzeichnet. Die jährlich anfallenden Zinsen wurden von der Gemeinde Stein-Neukirch übernommen, mit der Auflage, dass der Verein jährlich 3.000 DM tilgt. Dem damaligen Bürgermeister Paul Haas gebührt heute noch der Dank des WSV für die Unterstützung während der Gründungszeit. Doch nur mit einem Schlepplift war es damals nicht getan. Ein geeignetes Gelände musste her, auf dem die Schleppliftanlage errichtet werden konnte. Gewählt wurde dazu aufgrund der Hanglage und -neigung die Ostseite des Saalbergs. Da sich sämtliche Ländereien in Privatbesitz befanden, musste der Verein für die Nutzung des Geländes jährlich 400 DM Pachtzins zahlen, weitere 50 DM für die Auffahrt vom Parkplatz auf die B5. Zur Inbetriebnahme der Liftanlage waren viele Arbeiten nötig. Unter anderem mussten Betonfundamente hergestellt und 120 Meter Stromleitung mit Sandbett und Ziegelabdeckung verlegt werden. Doch die Arbeiten lohnten sich, denn so konnte bereits im Winter 1970 die erste Skisaison am Salzburger Kopf stattfinden. Als Liftgebäude für die Unterbringung des Liftwartes, der den Lift bedient und technisch unterhält, wurde eine 3 x 2 Meter kleine Holzhütte im Ortsteil Neukirch ab- und an der Talstation des neuen Schleppliftes wieder aufgebaut. Die Hütte diente vormals der Unterstellung für Arbeiter, die mit Bussen ins Siegerland zur Arbeit fuhren. Der erste Liftwart des WSV war Herbert Binsack aus Liebenscheid. 1983 konnte die alte Lifthütte durch einen massiven Neubau ersetzt werden.
Am 25. März 1971 wurde im Lokal von Werner Stahl vom Vorstand beschlossen, im Laufe des Jahres die Bauunterlagen zum Bau einer Skihütte auf der Bergstation vom Bauunternehmen Theis erstellen zu lassen. Zweieinhalb Jahre später waren die Planungen gereift und der Bau der Skihütte konnte zusammen mit den Dorfvereinen sowie der Gemeinde Stein- Neukirch beginnen. Am 23.08.1973 wurde eigens für die Bewirtung der Hütte, die in der Saison 1974/75 fertiggestellt wurde, der Hüttenverein gegründet.
Damit der Skilift auch abends noch genutzt werden konnte, errichtete der Verein bereits im Jahr nach der Anschaffung der Liftanlage eine Flutlichtanlage. Tannen wurden abgeholzt und bearbeitet und in Fundamenten neben der Liftspur aufgestellt. Die Anlage der „Marke Eigenbau“ wurde 1978 durch eine moderne Flutlichtanlage ersetzt, die heute noch steht.
Im Jahr 1976 schaffte der Verein einen neuen Lift an, der auch bis heute noch in Betrieb ist. Im gleichen Zug wurde der Hang aufgeschüttet und die Piste so um ein gutes Stück verlängert. 1979 erwarb der Verein dann seinen ersten Motorschlitten mit einem Loipenspurgerät. So kamen in der Zukunft auch die nordischen Skifahrer auf ihre Kosten. Zum 10-jährigen Bestehen konnten die Vereinsmitglieder bereits auf erfolgreiche Skisaisons mit bis zu 45 Lifttagen zurückblicken. 1987 wurde das Gelände des Vereins durch den Kauf eines weiteren Grundstücks erweitert.
Neben den technischen Anschaffungen für den Winter, organisierten die verschiedenen Vorstände auch immer wieder Programmpunkte für den Sommer. So gab es beispielsweise in den 70er Jahren unterschiedliche Wanderungen, an denen die Vereinsmitglieder teilnehmen konnten. Später wurden auch Fahrradtouren durch den Westerwald für die Großen und Kleinen angeboten. Da der Skispaß auch im Sommer nicht fehlen sollte, wurden auch in den warmen Monaten Trainingsfahrten organisiert. So gab es unter anderem im Juli 1979 und 1980 Fahrten auf den Stubaier Gletscher und über Pfingsten 1985 und 1986 nach Kaprun. Auch abseits des Sports gab es vielfältige Veranstaltungen wie beispielsweise die Sommerfeste mit Spielen für die Jugend und den Saisoneröffnungsball im November 1987.